Asien beschäftigte die Weltpresse massiv. Da war am 2. Juli die offizielle Wiedervereinigung Vietnams zu melden. Das Land war zu einer sozialistischen Republik geworden und wurde durch ein Einparteiensystem regiert. Das einstige Saigon wurde in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt. China wurde von einer schweren Naturkatastrophe heimgesucht. Südlich der Hauptstadt Peking kam es zu einem Erdbeben der Stärke 7,8. Wahrscheinlich kamen 800.000 Menschen ums Leben. Das Erdbeben wird als die verheerendste Naturkatastrophe des 20. Jahrhunderts eingestuft. Im September des selben Jahres starb in China Mao Zedong, der diktatorische, kommunistische Staatschef. Er war durch die von ihm initiierte Kulturevolution nicht nur für die wirtschaftliche Schädigung des Landes, für die Zerstörung wertvollen Kulturerbes, sondern auch für den Tod von Millionen Chinesen verantwortlich. Mit seinem Tod war die Kulturrevolution offiziell zu Ende. Nach geschätzten Angaben gaben dem Toten etwa 1,5 Millionen Menschen das letzte Geleit. In der BRD fanden die Wahlen zum Deutschen Bundestag statt, bei denen Helmut Schmidt als Sieger gegen Helmut Kohl und als Bundeskanzler hervorging. Weniger spannend waren die Volkskammerwahlen in der DDR. Erwartungsgemäß wurde Erich Honecker zum Staatsratsvorsitzenden gewählt. Der DDR-Liedermacher Wolf Biermann wurde im selben Jahr aus der DDR ausgebürgert, als ihm nach einem Konzert vor der IG Metall in Köln die Wiedereinreise verweigert wurde.

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Ein tragisches Flugzeugunglück ereignete sich im Frühjahr über Teneriffa. Eine wegen einer Bombendrohung auf Gran Canaria umgeleitete Boeing 747 der PanAm stieß bei dichtem Nebel auf eine Boeing 747 der KLM, die ohne Starterlaubnis im Luftraum war. 583 Menschen fanden bei dieser Katastrophe den Tod. Es war das bis dahin schwerste Flugzeugunglück in der Geschichte der Luftfahrt. In New York hielt die Nacht des 13. Juli die Menschen in Atem, die von Blitzeinschlägen und einem weitreichenden Stromausfall betroffen waren. Der Umgang mit dieser gravierenden Störung und deren Schäden hatte im Frühjahr des darauffolgenden Jahres einen spektakulären Babyboom zur Folge. Weniger glimpflich ging es nach der Haftentlassung Brigitte Mohnhaupts zu, die im Untergrund die Terrorvereinigung „Rote Armee Fraktion“ (RAF) neu zu organisieren begann. Bereits im März kam es zur Ermordung des Generalbundesanwaltes Siegfried Buback durch die RAF. Der deutsche Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wurde ebenfalls von einem RAF-Kommando entführt und umgebracht. In den USA punktete das Unternehmen Apple auf dem technischen Sektor. Der Apple II kam als erster Rechner auf den Markt, der vollständig mit einem Bildschirm und einer Tastatur ausgestattet war. Und die Welt war um einen großartigen Künstler ärmer geworden. Der King of Rock ’n Roll, Elvis Presley, starb am 26. Juni.

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Drei Päpste in einem Jahr: Als nach einer 15-jährigen Pontifikatszeit Papst Paul VI. im August starb, wurde der Patriarch von Venedig, Albino Kardinal Luciani sein Nachfolger. Er nannte sich Johannes Paul I., vermittelte einen sehr weltoffenen Eindruck und hatte keine Chance, sein Amt länger als 33 Tage auszuüben. Nach seinem Tod wurde ein Pole der neue sogenannte Stellvertreter Gottes auf Erden. Karol Wojtyla, Erzbischof von Krakau, wurde als Nachfolger gewählt. Er ging als Papst Johannes Paul II. in die Geschichte ein. Nicht als Papst, aber in einem Raumschiff kam der DDR-Kosmonaut Sigmund Jähn dem Himmel näher. Er war der erste Deutsche, der, gemeinsam mit dem sowjetischen Kosmonauten Waleri Bykowski, im Rahmen der Mission Interkosmos ins All flog. Nicht ganz so erfolgreich wie der Raumflug ging die Entführung einer polnischen Tupolew Tu-134 aus, die zwei DDR-Bürger während eines Fluges von Danzig nach Ost-Berlin zwangen, in Westberlin auf dem Flughafen Tempelhof zu landen. An Bord waren 62 Passagiere, von denen neun die Gelegenheit wahrnahmen, um sich in den Westen abzusetzen. Schlagzeilen machte am 16. September ein Erdbeben im Iran. Mit einer Stärke von 7,8 wütete es und riss etwa 15.000 Menschen in den Tod.

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Die maoistisch-nationalistische Guerillabewegung „Rote Khmer“, die in Kambodscha eine Schreckensherrschaft ausübten, das Land gewaltsam in einen Agrar-Kommunismus führen wollten und deren Massenmorde an der Bevölkerung die Welt in Atem gehalten hatte, wurde zu Beginn des Jahres durch die Einnahme der Hauptstadt Phnom Penh durch vietnamesische Truppen beendet. Wenige Tage nach diesem Befreiungsschlag wurde die Volksrepublik Kambodscha ausgerufen. Zwischen der Volksrepublik Ungarn und Österreich war mit Beginn des Jahres die Visa-Pflicht im Reiseverkehr aufgehoben worden. Wie weitreichend diese Entscheidung für den Ostblock und seine Bürger war, sollte sich bald herausstellen. Aber Ausreisewillige, die die DDR verlassen wollten, waren ohnehin ideenreich. Mit einem selbst gebauten Heißluftballon gelang es am 16. September zwei Familien, auf sensationelle Weise in den Westen zu flüchten. In der Musikszene machte Elton John von sich reden, als er bereits im Mai zu Konzerten in die Sowjetunion reiste. Er war der erste Popstar des Westens, der in diesem Land konzertierte. Er trat in Leningrad und Moskau mit insgesamt acht Auftritten vor das Publikum. Ein Highlight für die Raumfahrt und alle Interessieren war der Vorbeiflug am Jupiter, den die Raumsonde Voyager 2 nutzte, um Bildmaterial des Planeten und seinen Monden zur Erde zu liefern.

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Die Sowjetunion startete zur Unterstützung der kommunistisch gesinnten Regierung Afghanistans zu Beginn des Jahres eine Großoffensive, die international verurteilt wurde. Die USA verhängten umgehend massive Sanktionen gegen die UdSSR. Auch an den XXII. Olympischen Sommerspielen, die in Moskau stattfanden, beteiligten sie sich nicht. Die Bundesrepublik und Japan blieben den Spielen ebenfalls fern, um ihren deutlichen Protest gegen den Einmarsch des sowjetischen Militärs in Afghanistan zu manifestieren. Insgesamt wurden die Spiele von 57 Ländern boykottiert. Den brutalen Kriegshandlungen folgte die Ratifizierung eines Vertrages zwischen der Sowjetunion und Afghanistan, der die Stationierung sowjetischer Soldaten rechtfertigen sollte. Wenige Monate später wurde von Seiten der UdSSR ein Teilabzug der Truppen aus dem südasiatischen Binnenstaat bekannt gegeben. Das weltberühmteste Bier- und Volksfest in München wurde am 26. September von einem Bombenattentat überschattet. Es waren 13 Tote und 200 Verletzte zu beklagen. Unter den Opfern befand sich der rechtsradikale Attentäter. Um den Gegebenheiten der modernen Zeit Rechung zu tragen, wurde in Karlsruhe eine neue Partei gegründet, die sich auf Bundesebene ausbreitete: „Die Grünen“. Vorrangige Programm-Themen waren Fragen des Umweltschutzes. Die Partei, deren links-demokratisch gesinnte Mitglieder sich zunächst durch eine zur Schau getragene Lockerheit im Parlamentsalltag präsentierten, gehört heute zu den etablierten, politischen Vereinigungen. Wie die Würfel auch fallen, einer hat sich zu einem Kultwürfel gemausert: der „Zauberwürfel“, den der ungarische Designer Erno Rubiks erfand.

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Zu Jahrsbeginn trat in den USA der 40. Präsident des Landes sein Amt an: Ronald Reagan. Er wurde als politischer Hardliner bezeichnet. Nicht Entspannungspolitik, sondern als Sieger aus dem Rüstungswettlauf gegen den Warschauer Pakt hervorzugehen, hatte Reagan öffentlich bekundet. Bereits im August plädierte er für den Bau der Neutronenbombe. Im Oktober kam es in Ägypten zu einem Regierungswechsel. Der bisherige Vize-Präsident des Landes Mohammed Hosni Mubarak übernahm als Nachfolger das Amt des ermordeten Anwar as-Sadat. Die Sowjetunion provozierte Polen durch Manöver in Grenznähe, um ihren Druck auf das Land zu untermauern, die sogenannte Konterrevolution zu bekämpfen, wie die im Vorjahr gegründete, freie Gewerkschaft „Solidarnosc“ von den Sowjets gewertet wurde. Es kam zum Verbot dieser Gewerkschaft und der polnische Regierungschef Wojciech Jaruzelski verhängte das Kriegsrecht. Die Unruhen im Land nahmen zu. Unruhig war es auch in der Bundesrepublik. Großdemonstrationen von Atomkraftgegnern waren fortwährend ein Thema der Berichterstattung. Die größte Kundgebung mit ca. 50.000 Beteiligten war der Wilstermarsch. Friedlich und in polizeilicher Begleitung machten die Demonstranten ihren Unmut gegen das geplante Kernkraftwerk Brokdorf deutlich. Erstmals wurde vom US-Seuchenschutz ein Bericht über eine Immunschwächekrankheit veröffentlicht – AIDS. Die Meldung wurde weltweit noch kaum wahrgenommen. Wahrgenommen wurde aber mit großer Anteilnahme die Hochzeit im britischen Königshaus. Lady Diana Spencer und Prinz Charles heirateten am 29. Juli. Und die ARD strahlte erstmals eine Folge der US-Serie „Dallas“ aus.

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Im Sommer des Jahres beherrschte die NATO-Gipfelkonferenz das politische Geschehen in der Bundesrepublik. Sie fand in Bonn statt und wurde umrahmt von einer Friedenskundgebung riesigen Ausmaßes. Es war der bis dato größte Aufmarsch dieser Art in der Geschichte der BRD. Misstrauen gegen die Politik Helmut Schmidts (SPD) – das war im Herbst der Auslöser für den Wechsel im Bundeskanzleramt. Am 1. Oktober trat der CDU-Politiker Helmut Kohl die Nachfolger Schmidts an. Die Fußballweltmeisterschaft in Spanien brachte in diesem Jahr einen grandiosen Sieg für Italien: Zum dritten Mal wurde das Land Weltmeister. Das Endspiel hatte Italien gegen Deutschland bestritten und mit einem 3:1 Sieg hatte es die BRD auf den Platz des Vize-Weltmeisters verwiesen. Einen ersten Platz allerdings konnte Nicole beim 27. Eurovision Song Contest belegen. Im englischen Harrogate sang sie sich mit „Ein bisschen Frieden“ in die Herzen der Menschen und verließ die Bühne als Siegerin. Erfolgreich war auch Michael Jackson mit seinem neuen Album „Thriller“, das im November erschien. Das Ende der schwedischen Gruppe „ABBA“ war für die Fans kein Grund zu Freude. Ein Schock war der Tod der Leinwandlegende Romy Schneider, die am 29. Mai aus nicht ganz geklärten Umstanden starb. Dass sie an gebrochenem Herzen starb, war eine Interpretation der Presse, die sich bis heute hält. Ebenso unerwartet war der Tod der Fürstin von Monaco, der früheren, amerikanischen Schauspielerin Grace Kelly, die bei einem Autounfall ums Leben kam.

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Wie ein Paukenschlag ging der Fund der Hitler-Tagebücher durch die Presse. Der „Stern“ gab ihn exklusiv bekannt, hatte er sie doch für 9,3 Millionen D-Mark dem Maler Konrad Kujau abgekauft. Ebenso spektakulär war die Meldung, dass es sich um eine Fälschung handelte. Kujau hatte sich bereits einen Namen als „anerkannter“ Kunstfälscher gemacht. Der Bericht des „Spiegel“ über die tödliche Krankheit AIDS entsprach der Wahrheit. Das Vorhandensein der Krankheit und ihre schnelle Verbreitung hatten von nun an einen festen Platz in den Köpfen der Menschen. In Berlin war bereits am 23. September die Gründung der deutschen AIDS-Hilfe eine prompte Folge durch die bereits in Deutschland betroffenen Menschen. Franz-Josef-Strauss, der bayerische CSU-Ministerpräsident, vermittelte mit Bürgschaft der Bundesregierung einen Milliardenkredit an die DDR. Ein kulturelles Geschenk folgte: Im Berliner Palast der Republik trat Udo Lindenberg am 25. Oktober bei einem Rockkonzert auf. Er kam mit dem „Sonderzug nach Pankow“, einem Lied, das zum Kult-Hit wurde. Und in Sachen Kommunikation wurde die Welt mobiler. Das erste Mobiltelefon kam in Amerika auf den Markt, ein Motorola DynaTAC 8000X. Es wog 800 Gramm! Kaum zu glauben.

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Von den XIV. Olympischen Winterspiele im jugoslawischen Sarajevo kam die DDR-Eiskunstläuferin Katarina Witt mit einer Goldmedaille zurück. Die DDR bekam wieder einen Milliardenkredit. Die Bundesrepublik übernahm die Bürgschaft für diese durch Banken finanzierte, zweite Anleihe. Sie war aber gewiss nicht der Grund für die im August festgeschriebene Anschnallpflicht, die bei Zuwiderhandlungen immerhin eine Geldbuße von 40 DM nach sich zog. In der Bundesrepublik wurde zudem das Amt des Bundespräsidenten neu besetzt. Richard von Weizsäcker übernahm diese höchste Position im Staat am 1. Juli. Zwei extremistische Anhänger der Sikh-Religion verübten am 31. Oktober in Indien ein Attentat auf die Ministerpräsidentin Indira Gandhi, das tödlich endete. Das Attentat zog Unruhen nach sich, bei denen etwa 1.000 Menschen starben. Das Amt des Ministerpräsidenten übernahm Rajiv Gandhi, der Sohn der getöteten Politikerin. Im Dezember kam es in der Prager Botschaft zu einem Hungerstreik. Vierzig von 68 aus der DDR Geflüchteten wollten damit ihre Ausreise in den Westen erzwingen. Unfreiwillig hungerten die Menschen in Afrika, wo eine anhaltende Dürre die Ernten vernichtet und Hungersnöte ausgelöst hatte. Allein in Äthiopien starben im Monat dort etwa 20.000 unterernährte Kinder. Apple bringt mit großer Werbung den Macintosh auf den Markt.

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Den Posten als Generalsekretär der KPdSU hatte seit dem 11. März Michail Gorbatschow inne. Mit dieser Veränderung an der Spitze der sowjetischen Partei warfen große Ereignisse ihre Schatten voraus, denn der 54-jährige Politiker war weltoffener als seine betagten Vorgänger. Er war ein Hoffnungsträger, nicht nur für das eigene Land. In der Bundesrepublik machte Richard von Weizsäcker viel beachtete Schlagzeilen mit seiner großen Rede am 8. Mai, dem Tag, an dem der Zweite Weltkrieg beendete worden war. Dieser Tag, der sich zum 40. Mal jährte, war Anlass für den Bundespräsidenten, nicht nur diesem, sondern auch den aktuellen Geschehnissen in Europa Aufmerksamkeit zu widmen und sich zudem gegen Gewaltherrschaft jeglicher Art auszusprechen. Ein Tauschgeschäft, das die Menschen in Ost- und Westdeutschland bewegte, war am 11. Juni der Austausch von 25 Westspionen gegen vier aus dem Osten, die auf der Glienicker Brücke in Berlin die Seiten wechselten. Fast ebenso spektakulär wie der Untergang der „Titanic“ war am 1. September der Fund des Wracks des gesunkenen Schiffes. Jean-Louis Michel und Robert Ballard, zwei französische Meeresforscher, entdeckten es im Rahmen einer Expedition mit Hilfe modernster Geräte. Die Sportwelt entdeckte ein neues, aufstrebendes Tennis-Talent: Boris Becker. Er gewann 17-jährig als erster Deutscher das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon.

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Sie hätte ein wissenschaftlicher Erfolg werden sollen, die Mission STS-51-L, zu der die US-Raumfähre „Challenger“ abhob. Millionen verfolgten den Start am Bildschirm und das Entsetzen war maßlos, als die Raumfähre kurz nach ihrem Start auseinander brach. Die sieben Astronauten im Innern der Fähre waren rettungslos dem Tod geweiht. Der sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow ließ nicht lange mit seinen Reformen auf sich warten. Im Januar schlug er dem Westen die Abrüstung aller Kernwaffen bis zur Jahrtausendwende vor und im Februar brachte er auf dem 27. Parteitag der KPdSU zwei russische Vokabeln in den europäischen Sprachgebrauch ein: Glasnost (Offenheit), womit er auf mehr Presse- und Redefreiheit im Land anspielte und Perestroika (Umgestaltung), ein Schlagwort, das eine Erneuerung der Demokratie beinhaltete. Im Frühjahr desselben Jahres erschütterte eine Reaktorkatastrophe die Welt, als im Norden der Ukraine, in der Nähe von Kiew, im Atomkraftwerk Tschernobyl ein Reaktor explodierte. Es wurde so viel radioaktive Strahlung freigesetzt, dass davon viele europäische Länder in Mitleidenschaft gezogen wurden. Es war ein nuklearer Unfall von verheerendem Ausmaß, dessen Spuren heute noch sichtbar sind. Schweden verlor in dem Jahr seinen sozial-demokratischen Ministerpräsidenten. Der 59-jährige Olof Palme wurde bei einem Attentat am 28. Februar auf offener Straße angeschossen. Er erlag seinen Verletzungen am selben Tag.

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Für die ARD schien zum Jahreswechsel die Zeit stehen geblieben zu sein. Der Sender übertrug die Neujahrsansprache des Vorjahres von Bundeskanzler Helmut Kohl. Dass die Neujahrsansprache des US-Präsidenten Ronald Reagan an das sowjetische Volk von Radio Moskau ausgestrahlt wurde, war jedoch kein Fehler. Für Berlin war das Jahr ein Grund zum Feiern. Die Stadt beging ihr 750. Jubiläum und das wurde mit vielen Veranstaltungen jenseits und diesseits der Mauer begangen. Während der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker mit starrem Lächeln den Damen des Friedrichstadtpalastes zuwinkte, die an seiner Tribüne vorbei tänzelten, hatte Westberlin hohen Besuch. Der US-Präsident Ronald Reagan hatte es sich nicht nehmen lassen zu kommen. Seiner Rede am Brandenburger Tor lauschten alle Berliner Ohren, vor allem seiner Aufforderung an den sowjetischen Parteichef Gorbatschow, er möge die Mauer niederreißen lassen. Die Mauer fiel nicht sofort, aber Erich Honecker stattete der Bundesrepublik als erster DDR-Staatschef einen Besuch ab. Auch die USA und die Sowjetunion bewegten sich ein Stück aufeinander zu. Sie setzten beiderseits ihre Unterschrift unter einen Vertrag, der den vollständigen Abbau aller nuklearen Mittelstreckenwaffen zum Inhalt hatte. Als die Bundesrepublik im August beschlossen hatte, 100 DM anstelle von 30 DM als Begrüßungsgeld auszuzahlen, war noch nicht abzusehen, dass die Summe zwei Jahre später tausendfach ausgezahlt werden sollte.

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In Sachen Sport blickten die Menschen im Februar nach Calgary in Kanada. Vom 13. bis 28. Februar fanden in dieser modernen Großstadt die XV. Olympischen Winterspiele statt. Mit 29 Medaillen fuhr die sowjetische Mannschaft nach Hause, die DDR räumte 25 davon ab (eine goldene holte Katarina Witt im Eiskunstlauf zum wiederholten Mal) und die Bundesrepublik gewann acht Medaillen. Das war in dem Jahr längst nicht alles, was die Sportbegeisterten bewegte, denn die Bundesrepublik war Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft, die von den Niederländern gewonnen wurde. Sie hatten die UdSSR mit einem überlegenen 2:0 geschlagen. Und noch ein Highlight hatte der Sport in petto. Als erste Deutsche gewann Steffi Graf alle vier Grand-Slam-Turniere. Der Sieg über die Argentinierin Gabriela Sabatini bei den US-Open hatte eine sensationelle Pokalserie vollendet. Dass sie danach noch den Olympischen Sieg holte wurde der Golden Slam ihrer Laufbahn. So finster, wie sich der 18. März über Borneo im Westpazifik zeigte, wo einen totale Sonnenfinsternis zu beobachten war, sah der Kulturaustausch zwischen Ost- und Westdeutschland nicht mehr aus. Immerhin wurde Loriots „Ödipussi“ zeitgleich in Ost- und Westberlin uraufgeführt. Und dass die UdSSR ihren Rückzug aus Afghanistan begann und wenig später auch der Erste Golfkrieg zwischen dem Iran und dem Irak beendet wurde, waren politisch gute Nachrichten.

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Sieht man von dem Massaker in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens ab, bei dem das Militär in allen Teilen der Stadt einen Volksaufstand brutal beendete, der mehrere tausend Opfer forderte, so war das Jahr 1989 unbestritten politisch das Jahr der Deutschen und des Ostblocks. Bereits im Januar verzichteten in Ungarn und Polen die Kommunisten auf ihren alleinigen Machtanspruch. Durch den ungarischen Abbau der Grenze zu Österreich wurde der Eiserne Vorhang im wahrsten Sinne des Wortes löcherig. Über Ungarn setzten sich gleich danach viele DDR-Bürger in den Westen ab und in der Prager Botschaft erzwangen sich Ausreisewillige die Genehmigung, die DDR zu verlassen. Das Eingreifen des bundesdeutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher war hierbei von maßgeblicher Bedeutung. In Leipzig zeigten im Oktober die Menschen ihren Unmut auf den Montagsdemonstrationen. Waren es am 2. Oktober 20.000 Teilnehmer, erhöhte sich in der Woche darauf ihre Zahl auf 70.000. Die politische Wende war unübersehbar geworden. Wieder eine Woche später nahmen bereits 120.000 Menschen an der Montagsdemonstration teil. Zwei Tage später, am 18. Oktober trat Erich Honecker von seinen Ämtern zurück. Seine leeren Worte zum 40. Jahrestag der DDR waren ohnehin verhallt. Dem Aufruf der DDR-Künstlerverbände, sich im Sinne einer Demokratie zu einer Demonstration auf dem Berliner Alexanderplatz einzufinden, folgten mehr als 500.000 Menschen. Ausschreitungen gab es dabei kaum. Am 9. November fiel die Mauer, die 28 Jahre lang nicht nur eine Stadt, sondern ein Land getrennt hatte, denn mit dem Fall der Mauer wurde auch die innerdeutsche Grenze geöffnet.

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Die 90er Jahre tragen eine Brandmarke, die der im Osten Europas sterbende Kommunismus geprägt hat. Eine starke Bewegung auf der Europakarte wurde bemerkt. Viele Länder teilten sich, andere erlangten ihre Freiheit, noch weitere führten Kriege. Die Tränen der Trauer und Verzweiflung, aber auch der Freude flossen in Strömen überall auf der Welt. In den 90ziger kostete 1 Liter Benzin zwischen DM 1,20 und DM 1,60 Nicht nur für die Deutschen, sondern für ganz Osteuropa war das Jahr ein Wendepunkt in der Geschichte. Während in der Sowjetunion einzelne Staaten ihre Unabhängigkeit und ihre Abkehr vom diktatorischen Regime des Kommunismus verwirklichten, wurden die beiden deutschen Staaten wieder ein gemeinsames Land, das am 3. Oktober seine Wiedervereinigung beging. Hoffnungen und unzählige Veränderungen seitens des Ostens, Freude, gepaart mit Skepsis auf der Westseite. Die Menschen mussten sich neu kennen lernen. Inzwischen hatte seit dem 1. Juli die DM auch den Osten erreicht. Ungleiche Lohnanpassungen, volle Schaufenster und wenig Kaufkraft dämpften die erste Euphorie ein. Doch in allem überwog die Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben in einem ungeteilten Land und in einer endlich nicht mehr geteilten Hauptstadt Berlin. Im März wurde Michail Gorbatschow zum Präsidenten der UdSSR gewählt und in der noch vorhandenen DDR gab es die erste frei gewählte Volkskammer, deren Bestehen jedoch durch die Vereinigung im Herbst nicht von langer Dauer war. Lothar de Maizière wurde zum ersten und letzen DDR-Ministerpräsidenten gewählt. Im Juni wurde der endgültige Abriss der Mauer in Angriff genommen und der der Grenzübergangsstellen. An 2. Dezember wurde bei der gesamtdeutschen Bundestagswahl Helmut Kohl als Kanzler erneut bestätigt.

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In Moskau kam es im August zu einem Putsch, bei dem der Staatspräsident Michail Gorbatschow abgesetzt wurde. Funktionäre der KPdSU waren mit seiner Reformpolitik nicht einverstanden, sie versuchten die Macht im Land wiederzuerlangen. Die Unabhängigkeit einzelner Republiken, die Gorbatschow befürwortet hatte, bereitete ihnen ebenfalls Sorge. Doch all das führte letztendlich zum Zerfall des sowjetischen Staatenbündnisses. Die entstandene Russische Förderation wurde von Boris Jelzin regiert. Gorbatschow trat am 21. Dezember von seinen Ämtern zurück. Das Jahr 1991 war das endgültige Aus für das Bestehen der Sowjetunion. Einige Nachfolgestaaten bestanden als Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) weiter, einer Vereinigung, die von Russland, der Ukraine und Weißrussland gegründet worden war und der noch weitere unabhängige Republiken angehörten. Vor allem die gemeinsame Basis für Wirtschaft und Sicherheit war der Auslöser für die Gründung der GUS. Der grundlegende Wandel, der sich im Ostblock vollzog, hatte bereits im März zur Auflösung des sozialistischen Militärbündnisses, des Warschauer Paktes, geführt. Der Zweite Golfkrieg, der bereits im August des Vorjahres begonnen hatte, konnte durch das Eingreifen der USA beendet werden und führte zur Befreiung Kuwaits. Die Auswirkungen für Deutschland? Der Karneval fiel aus.

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Zu Beginn des Jahres, am 7. Februar, wurde mit dem Maastrichter Vertrag die Europäische Union endgültig Realität, deren Anfänge in den 1950er Jahren liegen. Der Vertrag sollte im kommenden Jahr in Kraft treten. Im selben Monat sah sich der UN-Sicherheitsrat gezwungen, in die Kämpfe einzugreifen, die im auseinanderbrechenden Jugoslawien eskalierten. Eine moderne Veränderung ganz anderer Art vollzog sich in Spanien. Dort widerrief König Juan Carlos I. das Alhambra-Edikt, einen Erlass, der eine beispiellose Vertreibung von Juden beinhaltete, sofern sie nicht zum christlichen Glauben übergetreten waren. Dieser Erlass stammte aus dem Jahr 1492 und war mehr als überholt, zumal die Juden in Spanien vor dem Edikt integrativ und angesehen in Spanien gelebt hatten. Nun, 500 Jahre später, war diese Bestimmung endgültig außer Kraft gesetzt worden. Schlagzeilen machte in dem Jahr auch die Rückkehr des einstigen DDR-Staatschefs Erich Honecker, der in Moskau Zuflucht in der dortigen chilenischen Botschaft gesucht hatte. Auf dem Berliner Flughafen wurde er bei seiner Ankunft verhaftet. Der Ostteil Deutschlands war nach der Wende durchaus nicht in eine blühende Landschaft verwandelt worden. Die soziale Stimmung war angespannt und bildete einen gefährlichen Nährboden für rechtsradikale Kräfte, was sich im August in Pogromen gegen Asylbewerber in Rostock zeigte. Mölln erwarb sich etwas später einen ebensolchen, negativen Ruhm. Und in den USA wurde Bill Clinton zum Präsidenten gewählt.

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Während die Länder des ehemaligen Jugoslawiens ihre Souveränitätskämpfe in blutigen Massakern austrugen, wurde eigens für die dortigen Kriegsverbrecher das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gegründet. Friedlich hingegen ging bei der Neubildung von Tschechien und der Slowakei vonstatten. Die Auflösung der einstigen Tschechoslowakei war seit dem 1. Januar eine beschlossene Sache. Ebenfalls im Januar trat der neu gewählte US-Präsident Bill Clinton sein Amt an und löste George H. W. Bush, senior ab. Im Herbst wurde die Europäische Union (EU) durch das Inkrafttreten des Vertrages von Maastricht wirtschaftliche Realität. Bis heute gehören diesem Staatenbund mehr als eine halbe Milliarden Menschen aus 27 Ländern an. Ein gemeinsamer Binnenmarkt und ein verbündetes Auftreten gegenüber Drittländern wurden vertraglich verankert. In den Folgejahren sollte es auch eine gemeinsame Währung geben. In Deutschland hatte die Neuaufteilung der Bezirke im Ostteil des Landes zur Wiedereinführung der Länder geführt, wie es sie vor dem Bestehen der DDR gab. Die gewachsene Bundesrepublik führte in der Folge in diesem Jahr neue Postleitzahlen ein. Diese waren auf eine fünfstellige Zahl angewachsen.

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In Südafrika hatte der Kampf der Schwarzen zum Sieg geführt. In der am 27. April in Kraft tretenden Verfassung wurde das Ende der Apartheid besiegelt und allen Menschen, unabhängig von ihrer Hautfarbe und Rassenzugehörigkeit Gleichheit zugestanden und ebenfalls das Wahlrecht. Wenige Tage später wurde Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsident Südafrikas gewählt. Drei Jahre zuvor war er aus dem Gefängnis entlassen worden, in dem er seit 1964 eingesessen hatte wegen seines Kampfes um die Rechte schwarzer Mitbürger. 1993 war er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. In Schwarzafrika, das die Länder südlich der Sahara umfasst, machten die Stammeskämpfe der Tutsi und der Hutu Schlagzeilen. Bei diesem Völkermord, der als das Massaker von Nyarubuye in die Geschichte einging, ermordeten die Hutus etwa eine Million Tutsis. Der Sport war gleich zu Beginn des Jahres von einem tragischen Ereignis überschattet. Ulrike Meier, die zweifache Weltmeisterin im Super-G, stürzte am 29. Januar in Garmisch-Partenkirchen bei der Kandahar-Abfahrt und starb an ihren Verletzungen. Tausende Zuschauer vor den Bildschirmen hatten den Unfall live miterleben müssen. Und bei der Formel-1 im italienischen Imola fanden der Rennfahrer Roland Ratzenberg während des Trainings und der dreifache Weltmeister Ayrton Senna während des Rennens den Tod. Glorreich war hingegen die Verfilmung des Holocaust-Dramas „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg. Der Film erhielt sieben Oscars.

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Es begann das Internationale Jahr des Gedenkens an die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Die gegenwärtige Welt war noch längst nicht friedlich. Im Juli ging die militärische, serbische Eroberung in Bosnien und Herzegowina weiter. Als Massaker von Sebrenica kam diese Eroberung der UN-Schutzzone in die Schlagzeilen. Im August griff die NATO mit der Operation Deliberate Force in den Bosnienkrieg ein. Der amtierende Ministerpräsident Jitzchak Rabin, eine der wichtigsten Persönlichkeiten, die den Friedensprozess zwischen Israel, Palästina und den arabischen Nachbarländer voranzubringen bemüht war, wurde am 4. November auf einer Kundgebung von einem rechtsextremistischen jüdischen Fundamentalisten angeschossen. Rabin verstarb am selben Tag. Zwei Tage nach dem Attentat erwiesen Staatsmänner und Politiker dem Ermordeten das letzte Geleit. Sie waren aus 40 Nationen angereist. In München ging die sogenannte Biergartenrevolution friedlich vonstatten. Lokalpolitiker und Mitglieder der Wirtschafsverbände hatten sie zusammen mit den Medien initiiert, um die vorgezogenen Sperrstunden für die Biergärten zu verhindern. Chaotisch ging es dagegen in Hannover zu. Die Randale, Geschäftsplünderungen und die Straßenschlachten, die von mehr als 2000 Beteiligten verursacht wurden, haben sich als Chaostage ins Gedächtnis gebrannt.

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Sechs Jahre nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde vom Bundesverfassungsgericht ein schwerwiegendes Urteil gefällt. Die Enteignungen von Grundbesitz, die in den Jahren 1945 bis 1949 in der sowjetischen Besatzungszone vorgenommen worden waren, waren nun im Sinne des 1990 geschlossenen Einigungsvertrages nicht mehr rückgängig zu machen. Spektakulär war am 22. Februar die Auslieferung des milliardenfach verschuldeten Immobilienspekulanten Jürgen Schneider, den die USA an Deutschland auslieferte. Erstmals glückte am schottischen Roslin Institut das Klonen eines Säugetiers. Das Schaf, das von einem britischen Embryologen Ian Wilmut auf diese Weise geschaffen wurde, machte als Dolly widersprüchliche Schlagzeilen. Den Wettkampf Mensch kontro Technik gewann der Schachcomputer „Deep Blue“, der den Russen Garry Kasparow in einer Partie bezwang, die unter Turnierbedingungen stattfand. Ein Sieg ohne technische Hilfsmittel gelang dem Stürmer Oliver Bierhoff, der mit dem ersten Golden Goal Deutschland zum dritten Europameistertitel gegen Tschechien im Endspiel der Fußballeuropameisterschaft verhalf. Seinen letzten Kampf in der Profi-Karriere bestritt der bis dahin ungeschlagene IBF-Weltmeister im Halbschwergewicht Henry Maske. Er verlor ihn gegen Virgil Hill knapp nach Punkten. Maskes Boxstil und sein formvollendetes Auftreten in der Öffentlichkeit hatten dem Boxsport einen neuen Boom beschert und Maske selbst den Namen „Gentleman“ eingebracht.

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Im Sommer waren die 99 Jahre Pacht abgelaufen, die im Jahre 1842 zwischen den Unterhändlern der britischen Krone und dem chinesischen Kaiser ausgehandelt und 1843 Bestand des Vertrages von Nanking geworden waren und die Hongkong unter der Kolonialherrschaft Großbritanniens zugebracht hatte. Großbritannien gab Hongkong wieder an China, ohne auf seinen weiteren Anspruch zu bestehen, der ebenfalls im Vertrag ausgehandelt worden war. China übernahm am 1. Juli die Hoheit über Hongkong, gewährte aber eine weitgehende Autonomie. Als der international renommierte Modedesigner Gianni Versace am 15. Juli sein Haus in Miami Beach betreten wollte, ahnte er nicht, dass er von dem gesuchten Serienmörder Andrew Phillip Cunanan verfolgt worden war, der ihn dann erbarmungslos durch zwei Kugeln in den Kopf ermordete. Wenige Tage erschoss sich dieser in einem Hotelzimmer. Nicht nur durch die britische Öffentlichkeit ging ein Aufschrei des Entsetzens, als am 31. August der Tod Dianas, der Princess of Wales, von den Medien verkündet werden musste. Die Prinzessin der Herzen war in Paris bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Die Gemahlin des britischen Thronfolgers, Prinz Charles, wurde am 6. September beigesetzt. Das tragische Unglück war ein Medienereignis von einem Ausmaß, wie es die Welt zuvor noch nicht erlebt hatte. Die TV-Übertragung sahen nach geschätzten Angaben etwa 2,5 Milliarden Menschen.

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In den USA wurde auf einer Webseite das Gerücht verbreitet, US-Präsident Bill Clinton sei in eine Sex-Affäre mit einer Praktikantin verstrickt. Als diese Spekulationen kurze Zeit danach in der „Washington Post“ zu Schlagzeilen wurden, war die sogenannte Lewinsky-Affäre über lange Zeit in den amerikanischen Medien beherrschendes Thema. Ein Amtsenthebungsverfahren für das kommende Jahr wurde angestrebt. In Deutschland wurde die terroristische Vereinigung RAF, Rote Armee Fraktion, endgültig aufgelöst. Nahmen die Deutschen diesen Akt noch mit Zuspruch hin, so wurde hingegen die am 1. August in Kraft getretene neue Rechtschreibreform unter Vorbehalt hingenommen. Die Notwendigkeit dieser Reform stieß anfangs sogar auf große Ablehnung. Doch gravierender waren die politischen Ereignisse in Deutschland. Am 27. Oktober wurde Gerhard Schröder zum neuen Bundeskanzler gewählt. Damit waren 16 Jahre Helmut-Kohl-Regierung zu Ende. Durch die Niederlage der CDU bei der Bundestagswahl kam es zur ersten rot-grünen Koalition in der Bundesrepublik. Die Franzosen als Gastgeberland der Fußballweltmeisterschaft hatten Grund zum Jubeln. Sie gewannen den Weltmeistertitel zum ersten Mal durch ein 3:0 gegen den Titelverteidiger Brasilien. Der Finne Mika Häkkinen jubelte gleichfalls, denn er wurde zum ersten Mal Sieger und damit Weltmeister der Formel-1.

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Das angestrebte Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsidenten Bill Clinton wegen Meineids in der Lewinsky-Affäre begann am 7. Januar. Wenige Tage später wurde Clinton der Vorwürfe enthoben, denn es kam keine Zweidrittelmehrheit zustande, die für einen Schuldspruch nötig gewesen wäre. Clinton blieb im Amt. Ebenfalls zu Beginn des Jahres bekannte sich der Gründer und Anführer der terroristischen Vereinigung al-Qaida, Osama bin Laden, zu den Bombenanschlägen, die auf die US-Botschaften in Nairobi und Daressalam verübt worden waren. In elf Ländern der Europäischen Union wurde der Euro eingeführt, zunächst als Buchgeld. In Bar bekamen ihn die Menschen erst drei Jahre später in die Hand. Der Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin erreichte mit dem Einzug des Bundestages ins Berliner Reichtagsgebäude seinen Höhepunkt. Über Deutschland und Europa, ebenso wie in Westasien war am 11. August eine beeindruckende, totale Sonnenfinsternis zu beobachten, ein Ereignis, das so recht zum Abschlussjahr des Jahrzehnts, des Jahrhunderts und des Jahrtausends passte. Das Millennium war schon im Vorfeld Grund für diverse Zukunftsspekulationen, von denen sich aber beispielsweise der Computerzusammenbruch großen Ausmaßes nicht bewahrheiten sollte.

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Was der Nostradamus mit seiner Prophezeiung gemeint hat, werden wir nie genau erfahren. Aber immer öfter werden wir zugeben müssen, dass er irgendwie Recht hat, was das Ende der Welt betrifft. Das XXI Jahrhundert ist die Zeit, in der die Menschheit verstanden hat, dass sie mit offenen Augen in der von sich selbst gestellten Falle, wie im Treibsand, immer tiefer versinkt. Das Klima ändert sich drastisch, die globale Erwärmung lässt die Erdpole schmelzen und unzählige Gattungen in der Pflanzen- und Tierwelt gehören ab jetzt auf die Rote Liste. Tsunamis und Hurrikans vernichten erbarmungslos alles Leben. Für die in mitten einem Natur-Alptraum erwachte Menschheit, fängt ein schwerer Kampf ums Überleben an. Im Vordergrund standen jedoch noch schlimmere Ereignisse: Tod, Terror und Katastrophen … Für die CDU war der Beginn des Jahres 2000 kein ruhmreicher. Die im Spätherbst des vergangenen Jahres begonnene Spendenaffäre sorgte noch lange für Schlagzeilen, in dessen Verlauf die Partei ihren Ehrenvorsitzenden Helmut Kohl zum Rücktritt aufforderte. Es waren Spendengelder u.a. von Karlheinz Schreiber, einem Waffenhändler, eingegangen. Die Summe von 1,3 Millionen DM und deren Übergabe auf einem Schweizer Parkplatz warfen immer dunklere Schatten über die CDU. Der Altkanzler Helmut Kohl, der zwar das Vorhandensein illegaler Parteikonten nicht leugnete, weigerte sich jedoch, Namen von Spendern zu nennen. Er würde sein Ehrenwort nicht brechen, gab er als Grund für sein Schweigen an. Der am 24. Januar auf Sendung gegangene Nachrichtensender N24 hätte mit dieser Berichterstattung schon ausgesorgt gehabt. Aber auf der Welt geschahen noch andere Dinge. Zum Beispiel in Skandinavien. Eine Verbindung für Autos und den Eisenbahnverkehr über den Öresund von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ins schwedische Malmö wurde am 1. Juli eingeweiht. Dänemarks Königin Margarethe II. und der Schwedenkönig Carl XVI. Gustaf nahmen die Eröffnungszeremonie des 16 Kilometer langen Tunnels gemeinsam vor. Aus Moskau kam die Meldung über den Untergang des russischen Atom-U-Bootes K-141- Kursk, das mit Marschflugkörpern bestückt war. Bei dem Unglück kamen alle 118 Soldaten ums Leben. Über die Ursachen wurde die Öffentlichkeit zunächst nur spärlich informiert.

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Die Bundeswehr begann erstmals Frauen an der Waffe auszubilden. Kein zwangsweiser Beschluss, sondern ein sogenannter Sieg im Kampf um Gleichberechtigung. In Berlin gab es einen Wechsel im Bürgermeisteramt. Eberhard Diepgen verlor den Posten mittels eines Misstrauensvotums. Klaus Wowereit wurde zu seinem Nachfolger gewählt. In den USA vereidigte man George W. Bush jr. zum neuen Präsidenten. Das Ereignis aber, das sich untrennbar mit dem Jahr 2001 verbindet, geschah am 11. September. Ungefähr 3000 Menschen wurden Opfer der Terroranschläge, die sich in New York und Washington ereigneten. Millionen Zuschauer wurden am Bildschirm Zeuge, wie Selbstmordattentäter der islamistischen Terrororganisation al-Qaida mit Passagierflugzeugen in das World Trade Center flogen, explodierten und in der Folge beide Türme des Bauwerkes zum Einsturz brachten. Fassungslosigkeit, Wut und maßlose Trauer waren die ersten Emotionen, die sich breit machten. Die Terroranschläge, die auch das Washingtoner Pentagon beschädigten, waren in ihrem Ausmaß ein nie dagewesener Akt menschlicher Gewalt. Dass das Weiße Haus als wahrscheinlich drittes Ziel verschont blieb, war dem mutigen Eingreifen der Passagiere eines Flugzeuges zu verdanken, die dann mit dem Flugzeug nahe Pittsburgh dennoch abstürzten.

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In Deutschland und in zwölf anderen EU-Ländern wurde ebenso wie in den Kleinstaaten Andorra, Monaco, San Marino, Montenegro und Vatikanstadt der Euro als Bargeld-Zahlungsmittel in Umlauf gebracht. Die meisten Deutschen trauerten der DM nach, vor allem, die Menschen, die im Ostteil des Landes gerade erst so recht mit ihr vertraut geworden waren. Gewöhnungsbedürftig war der Euro allemal, denn die Preise stiegen mit der neuen Währung gleichfalls. Die Wasser der Elbe stiegen ebenfalls und zwar so gewaltig, dass sie eine Jahrhundertflut verursachten. Nicht nur die Elbe, sondern auch ihre Nebenflüsse richteten verheerende Schäden an. Betroffen waren unter anderem der Dresdner Hauptbahnhof, der vollständig überflutet worden war und auch Teile der Altstadt standen unter Wasser. In Deutschland wurde der Schaden insgesamt auf rund 15 Millionen [sic! lt. Wikipedia Milliarden] Euro beziffert. Allein 27 Millionen davon betrug der Schaden an der Dresdner Semperoper. In Millionenhöhe wurden auch die Verwüstungen geschätzt, mit denen die Dresdner Staatlichen Kunstsammlungen zu kämpfen hatten. Eine faszinierende Schrägseilbrücke namens „Rama-VIII-Brücke“ wurde in der thailändischen Hauptstadt Bangkok offiziell eröffnet, die mit etwas mehr als zwei Kilometern den Fluss Chao Phraya überspannt. Entsetzen verursachte der 19-jährige Robert Steinhäuser in Erfurt mit seinem Amoklauf, währenddessen er 16 Menschen und schließlich sich selbst tötete. Zehn Minuten lang wütete er im Gutenberg-Gymnasium, in dem er einst selbst Schüler gewesen war.

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Die Erforschung des Weltalls musste einen schweren Schlag hinnehmen. Nach einem 16-tägigen Aufenthalt zu Forschungszwecken im All, kehrte die US-Raumfähre Columbia auf die Erde zurück. Als sie in die Erdatmosphäre eintrat, zerbrach sie kurz vor ihrer Landung auf Cape Canaveral. Bei dem Unglück – die Höhe betrug etwa 60 Kilometer über Texas - starben alle Besatzungsmitglieder. Es waren fünf Männer und zwei Frauen, die auf diese Weise ihr Leben verloren. Am 9. April marschierte das von den USA geführte Militär im Irak ein und besetzte Bagdad. Der Dritte Golfkrieg hatte begonnen. Wenige Tage vorher hatte Präsident George W. Bush den Kriegsbeginn offiziell dem amerikanischen Volk mitgeteilt. Seine Rede hatte nur vier Minuten gedauert. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hatte sich gegen diesen Krieg ausgesprochen. In den USA stieß diese Haltung auf Unverständnis. Deutschland war nicht das einzige Land, dass sich gegen die amerikanischen Kriegspolitik stellte, die Großbritannien unterstützte. Auch Frankreich, Russland und China waren von den Kriegshandlungen nicht angetan und ließen das öffentlich wissen. Am 1. Mai sah sich Präsident Bush gezwungen, mitzuteilen, dass die meisten Kämpfe beendet seien. Viele unvorgesehene Opfer forderte auch die Hitzewelle, die Deutschland, Frankreich, die Schweiz und auch Italien beherrschte. Bis zu 40 Grad Celsius wurden gemessen. Seit 1540 war dieser Sommer der heißeste, den Deutschland je erlebt hatte. Die Winzer waren die eigentlichen Nutznießer dieser großen Hitze. Sie ernteten einen Jahrhundertjahrgang.

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Gleich zu Jahresbeginn, am 3. Januar, sorgte der Absturz einer ägyptischen Passagiermaschine, die nach Paris unterwegs war, für traurige Schlagzeilen. Die Boeing 737 der Flash Airlines stürzte nach ihrem Start vom Flughafen Sharm El-Scheick ins Rote Meer. An Bord befanden sich 148 Menschen, von denen keiner überlebte. Ein Künstler von Weltrang verließ am 28. März die Bühne für immer: der 1921 geborene Sir Peter Ustinov. Der britische Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller hatte sich u. a. immer wieder auf höchst intelligente und auch satirische Weise zum Weltgeschehen geäußert. Er war von der britischen Königin 1990 in den Adelsstand erhoben worden. Zwei königliche Hochzeiten sorgten im Mai für mediales Aufsehen. Der dänische Kronprinz Frederik und die Australierin Mary Donaldson schlossen den Bund fürs Leben und wenige Tage später kam es in Spanien zur Vermählung zwischen Kronprinz Felipe und der einstigen TV-Moderatorin Letizia Ortiz. Das Ereignis, das am 26. Dezember die Welt zum Jahresausklang erschütterte, war weniger erfreulich. Nach einem schweren Erdbeben der Stärke 9,1 im Indischen Ozean verwüstete eine nachfolgende Flutwelle die Küstengebiete von Indien, Sri Lanka, Malaysia, Thailand und besonders Indonesien. Ungefähr 230.000 Menschen wurden durch die Flutwelle in den Tod gerissen. Auf einer Länge von mehr als 1000 Kilometern wurde die Grenze der indisch-australischen und der eurasischen Erdplatte von einer Reihe von Beben erschüttert.

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Nach einem Pontifikat von beinahe 27 Jahren starb am 2. April der 84-jährige Papst Johannes Paus II. Während der lang anhaltenden Massentrauer, die sein Tod ausgelöst hatte, hielten sich etwa 5 Millionen Gläubige Katholiken in Rom auf. Die Wahl des neuen Papstes löste eine euphorische Freude aus, jedenfalls bei den Deutschen. Kardinal Joseph Ratzinger, gebürtig aus dem oberbayerischen Marktl, wurde vom Konklave zum Nachfolger des polnischen Papstes gewählt. Ratzinger gab sich den Namen Benedikt XVI. In der deutschen Politik zeichnete sich ebenfalls ein Wechsel ab. Am 1. Juli stellte der amtierende Bundeskanzler Gerhard Schröder im Deutschen Bundestag die Vertrauensfrage. Er verlor erwartungsgemäß. Darauf kam es zur Auflösung des Deutschen Bundestages und im Herbst wurde neu gewählt. Zwei starke Fraktionen, die SPD und die CDU/CSU, einigten sich auf eine Große Koalition. Am 22. November wurde die aus Ostdeutschland stammende Physikerin und Politikerin Angela Merkel vom Bundestag zur Kanzlerin gewählt. Sie ist die erste Frau in der Geschichte Deutschlands, die dieses Amt bekleidet. Und noch eine Frau schrieb politische Geschichte. Diesmal im westafrikanischen Liberia. Hier wurde Ellen Johnson-Sirleaf zur Präsidentin ihres Landes gewählt. Sie ist die erste Frau, die in Liberia das Amt eines Staatsoberhauptes ausübt. Ihre Vereidigung fand im Januar 2006 statt.

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Es begann ein Jahr großer Jubiläen. Österreich beging das Mozartjahr. Der Komponist wäre 250 Jahre alt geworden. Um das Ereignis rankten sich hunderte Veranstaltungen, von denen auch viele in Deutschland stattfanden. In Norwegen feierte man das Ibsenjahr. Der Dramatiker Henrik Ibsen, der u. a. durch „Peer Gynt“ berühmt geworden war, wäre 100 Jahre alt geworden. Für die Niederlanden war der 400. Geburtstag des Malers Rembrandt van Rijn ein Grund mit vielen Ausstellungen dessen Jubiläum zu feiern. Weniger erfreulich war die Arbeitslosenstatistik in Deutschland. Im Januar waren rund 5 Millionen Menschen ohne Job. Doch Deutschland als gastgebendes Land der 18. Fußballweltmeisterschaft erlebte dennoch ein wahres Sommermärchen. In München wurde die WM mit einem Spiel in der Allianz-Arena gegen Costa Rica eröffnet. Die Deutschen gewannen 4:2. Die deutsche Nationalelf errang den 3. Platz in dieser Meisterschaft. Weltmeister war Italien im Endspiel gegen Frankreich geworden. Den Rang eines Torschützenkönig konnte sich mit 5 Toren Miroslav Klose aus der deutschen Nationalmannschaft holen. Der kommunistische, kubanische Politiker Fidel Castro, der seit 1976 Staatspräsident war, gab sein Amt vorübergehend an seinen Bruder Raúl ab. Der Grund waren gesundheitliche Probleme, mit denen der 80-jährige zu kämpfen hatte.

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In Frankreich gab es eine sehr hohe Wahlbeteiligung bei der Präsidentschaftswahl. Die UMP (dt. „Union für Volksbewegung), eine Partei, die sich an den Ideen Charles de Gaulles’ orientiert und deren politischen Ziele pluralistisch, demokratisch und dezentral ausgerichtet sind, stellte Nicolas Sarkozy als Kandidaten auf. Er gewann mit einer knappen Mehrheit von 53,06 Prozent gegen die Kandidatin der SP, der Sozialistischen Partei, Ségolène Royal. In Deutschland gab zu Jahresbeginn, am 18. Januar, der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber seinen Rücktritt bekannt, den er am 30. September in die Tat umsetzte. Er blieb der CSU als Ehrenvorsitzender erhalten. Im November übernahm Stoiber ein Ehrenamt in Brüssel. Er wurde Leiter einer EU-Arbeitsgruppe zum Bürokratieabbau. Der Klimawandel machte sich in dem Jahr mit vielen Unwettern und extremen Wetterlagen mehr als deutlich bemerkbar. Im Januar richtet der Orkan „Kyrill“ über weiten Teilen Europas enorme Schäden an. 34 Menschen wurden Opfer dieses schweren Sturms. Ein Sachschaden von ungefähr 8 Milliarden Euro entstand allein in Deutschland. Der Winter war einer der wärmsten, der je verzeichnet worden war und ihm folgte ein Rekordfrühling, den es ebenfalls so noch nie gegeben hatte. In Mitteleuropa wurden im April Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius gemessen. Hingegen kam es im Mittelmeergebiet zu Überschwemmungen und zu extrem tiefen Temperaturwerten. Sommer-Unwetter in Mitteleuropa schlossen sich an. Hagelstürme in Österreich. In Wien kam der Verkehr zum Stillstand. Darauf folgte eine Hitzewelle, die auch Todesopfer forderte. Die Temperaturen erreichten mancherorts fast die 40-Grad-Marke.

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Ein Ereignis, das gesellschaftlich von Interesse war, war die Hochzeit des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy mit der gebürtigen Italienerin Carla Bruni, die in diesem Jahr die französische Staatsbürgerschaft annahm. Für Sarkozy ist es die dritte Ehe. In Kuba wurde im selben Monat der Bruder des kommunistischen Staatschefs Fidel Castro vom Parlament zum Regierungschef und zum Staatsoberhaupt gewählt. Der gesundheitlich sehr angeschlagene Fidel Castro hatte im Vorfeld seinen endgültigen Verzicht auf eine erneute Kandidatur erklärt. Aus Österreich kam eine schauerliche Geschichte ans Tageslicht. Am 29. April entdeckte man im niederösterreichischen Amstetten die über 40-jährige Elisabeth F., die von ihrem Vater 24 Jahre lang in einem Keller unbemerkt eingesperrt gewesen war. Sie war vielfach von ihrem Vater vergewaltigt worden und hatte von ihm sieben Kinder geboren. Dieser erschütternde Fall von Inzest machte wochenlang Schlagzeilen. Der Vater wurde im Jahr darauf zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Den Sommer dominierten die XXIX. Olympischen Spiele in Peking. Trotz der anhaltenden Kritik der Weltöffentlichkeit an den Menschenrechtsverletzungen in China, sahen Millionen Menschen eine grandiose Eröffnungsfeier. Nur drei Monate zuvor war China von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 heimgesucht worden, bei dem mehr als 70.000 Menschen ums Leben kamen. Eine Sensationsmeldung kam aus den USA. Barack Obama, der erste Afroamerikaner wurde am 4. November zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt.

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Gleich zu Beginn des Jahres wurde der neu gewählte amerikanische Präsident vereidigt. Barack Obama, der afroamerikanische Politiker, hatte viele Sympathisanten weltweit, nicht zuletzt durch seine Antrittsrede und die zuversichtlichen Worte „Yes, we can.“ Und was sie alles konnten, die Amerikaner. Am 15. Januar schaffte es der Pilot des US-Airways-Fluges 1549, Chesley B. Sullenberger, die Maschine nach einem Vogelschlag auf dem New Yorker Hudson River zu wassern. Durch diese Notlandung konnten alle 155 Menschen, die sich an Bord befanden, gerettet werden. In Deutschland kam es zu einer unerwarteten Folge der Bauarbeiten beim Ausbau der Kölner Stadtbahn. Dabei stürzte das Haus zusammen, in dem das Historische Stadtarchiv untergebracht war. Unschätzbare Dokumente gingen unter den Trümmern verloren, bzw. konnten nur über einen langen Zeitraum geborgen und entsprechend aufgearbeitet werden. Eine architektonische Meisterleistung war hingegen die Vollendung des höchsten Wolkenkratzers der Welt. Dieses höchste Bauwerk, der Burdsch Chalifa, steht in Dubai hat eine Höhe von 828 Metern. Im Sommer wurde die Welt von der Nachricht erschüttert, das der King of Pop, der US-amerikanische Sänger Michael Jackson unerwartet gestorben war. In seinem ersten Jahr als US-Präsident bekam Barack Obama für seine außergewöhnlichen Bemühungen ins Sachen internationale Diplomatie und Zusammenarbeit zwischen den Völkern den Friedensnobelpreis verliehen.

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Die Erdbeben in Haiti, China und Chile, der Monsun, der weite Teile Pakistans überflutete, tausende Brände in Russland und Hochwasser im Ostteil Deutschlands – insgesamt holte sich die Natur etwa 300.000 Menschenopfer. Doch in Deutschland war die Loveparade in Duisburg ein weit schlimmeres Ereignis, denn hier war die Natur schuldlos. Bei einer Massenpanik kamen mehr als 20 Menschen ums Leben und mehr als 500 Menschen erlitten Verletzungen, teilweise sehr schwere. Der Golf von Mexiko wurde von der schlimmsten Ölkatastrophe in der Geschichte der USA getroffen. Die Ölplattform Deepwater Horizon des BP-Konzerns sank nach einer Explosion. Pro Minute entströmten dem Bohrloch 500 Liter Öl, dass sich ins Meer ergoss. Die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika gewann Spanien. Deutschland schaffte den dritten Platz durch ein 3:2 gegen Uruguay. Deutschland feierte außerdem den jüngsten Formel-1-Weltmeister aller Zeiten: Sebastian Vettel. Der 23-jährige holte sich den Sieg beim Großen Preis von Abu Dhabi. Dass auch noch Lena Meyer-Landrut mit „Satellite“ den 55. Eurovision Song Contest gewann, verzauberte Deutschland einmal mehr. „Wutbürger“ wurde zum Wort des Jahres gekürt. Es passte zu Stuttgart 21, denn hier war aus der Großbaustelle wurde eine Großdemonstration.

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Bei den beiden Anschlägen, die in Norwegen im Juli den skandinavischen Sommer überschatteten, wurden 80 Menschen umgebracht. Mehr als 15.000 Menschen fielen dem Tsunami in Japan zum Opfer, der als Folge eines schweren Erdbebens das Land nördlich von Tokyo heimsuchte. Gleichermaßen kam es durch die Naturkatastrophe zu schweren Unfällen im Atomkraftwerk Fukushima, wobei auch Strahlung freigesetzt wurde. Osama bin Laden, der Anführer der terroristischen Vereinigung al-Qaida, war endlich von amerikanischen Einheiten aufgespürt worden. Er wurde erschossen und die Welt atmete auf. Weniger spektakulär für die Welt, aber Grund genug für die Deutschen, erbost zu sein, war die Plagiatsaffäre von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der in der Folge seiner falschen Doktorarbeit seinen Rücktritt erklärte. Ein freudiges Ereignis, dass die Welt medial in seinen Bann zog, war die Hochzeit von Prinz William und Catherine Middleton im April in London. Ein Millionenpublikum verfolgte die Trauung an den Bildschirmen. Doch auch die Eheschließung in Monaco hatte die Aufmerksamkeit der Medien und der Menschen, als Fürst Albert II. von Monaco und Charlene Wittstock sich das Jawort gaben. In Deutschland warf der EHEC-Erreger einen großen Schatten über den Alltag, verbreitete Angst und die brachte die Furcht vor frischem Gemüse mit sich, bis die Herkunft endlich geklärt werden konnte.

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Quellen:
www.gold.de
www.was-war-wann.de